Die leichte Verschnaufpause die den Feuerwehrmitgliedern im Sommer wohlverdient gegönnt ist neigt sich allmählich dem Ende zu. Grund genug um auf die kommende Zeit im Herbst voraus, aber auch um auf die vorangegangene „stürmische“ Zeit im Juni zurück zu denken… das Hochwasser an der Donau.
Durch die Medien in allen Gedächtnissen tief verwurzelt, erlebten zahlreiche Kameraden von uns dieses Ereignis quasi direkt aus der ersten Reihe: nämlich direkt am Einsatzort. Dieser unermüdliche Einsatz so vieler und all die damit verbundenen Erlebnisse und Resümees waren Grund genug für ein persönliches Statement von HBI Andreas Taller, dem Zugskommandanten des III. Zuges der 10. KHD Bereitschaft. Lesen Sie im Folgenden seine Eindrücke, sowie eine sachliche Analyse dieses Einsatzes.
Die Ereignisse des Juni – Hochwassers 2013 haben neuerlich und sehr eindrucksvoll die Schlagkraft der NÖ Feuerwehren und des NÖ KHD Dienstes unter Beweis gestellt. Sowohl die schnelle Verfügbarkeit von Mannschaften und Geräten, sowie die professionelle Arbeit der Einheiten haben allerorts überzeugt.
Waren die Feuerwehren auf die Ereignisse des Jahres 2002 noch unzulänglich vorbereitet, so muss man respektvoll anerkennen, dass wir aus dieser Katastrophe die richtigen Schlüsse gezogen und unsere Hausaufgaben gemacht haben.
Ich konnte in den Tagen zwischen 2. und 6. Juni sowohl die Arbeit der Führungsstäbe, als auch die Einsatzbereitschaft der eingesetzten Feuerwehren und des KHD – Dienstes miterleben.
Die Unterscheide zwischen der Katastrophe des Jahres 2002 und dem diesjährigen Einsatz bestanden zum einen darin, dass uns sowohl der Kamp, als auch der Kremsfluss gnädig waren und wir somit unsere Kräfte auf die Donau konzentrieren konnten. Zum anderen hatten wir diesmal bessere Alarmpläne, eine reibungslose Kommunikation, ausreichend Gerät – das im Übrigen auch rasch verfügbar war – und Behördenvertreter die nicht erst von der Notwendigkeit der Einsatzmaßnahmen überzeugt werden mussten.
Die überdurchschnittlichen Leistungen die von den eingesetzten Feuerwehrmitgliedern bei diesem Einsatz erbracht wurden, hängen vermutlich auch mit dem Erlebten des Hochwassers 2002 zusammen. Den Satz „Mir wurde 2002 auch geholfen“, hörte ich so oder ähnlich nicht nur einmal.
Unter diesem Aspekt ist sicherlich auch die überdurchschnittlich hohe Motivation der Feuerwehrmitglieder des Abschnittes Langenlois zu sehen. Unzählige Hilfsangebote von Kameraden oder Feuerwehren haben mich in diesen Tagen erreicht. Selbst von den Feuerwehren, die zum Zeitpunkt der Katastrophe diverse Veranstaltungen durchführten oder mitten in den Vorbereitungen dazu steckten, gab es ohne zu murren Hilfsangebote und Zusagen.
Ich durfte Kameraden erlebten die tagelang im Einsatz standen und erst nach mehrmaliger Aufforderung zum Einrücken bewegt werden konnten. Ich erlebte Menschen, die uns mit Getränken und Essen versorgten, bevor wir überhaupt noch an Pause dachten und ich sah Hausbesitzer die sich mit Tränen in den Augen für die geleistete Hilfe und unseren Einsatz bedankten.
Dieses Dankeschön möchte ich und die Mitglieder der Kommandogruppe des III. Zuges der 10. KHD Bereitschaft an euch alle weiterleiten.
Mit aufrichtiger Dankbarkeit und kameradschaftlichem Gruß
HBI Andreas Taller
Zugskommandant 3/10